Weiche

Weiche

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Wei|che ['vai̮çə], die; -, -n:
Konstruktion miteinander verbundener Gleise, mit deren Hilfe die Fahrtrichtung eines Schienenfahrzeugs geändert werden kann:
der Fahrer der Straßenbahn stellte die Weiche; die Weiche war falsch, richtig gestellt.
Zus.: Eisenbahnweiche.

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Wei|che1 〈f. 19
I 〈unz.〉 Weichheit
II 〈zählb., meist Pl.〉 knochenfreie Körpergegend zwischen unterster Rippe u. Hüftknochen, Seite, Flanke ● dem Pferd die Sporen in die \Weichen drücken; jmdm. einen Stoß in die \Weichen geben
[<mhd. weiche <ahd. weihhi „Weiche, Weichheit, weiche Stelle (des Bodens, des Körpers)“, dann „die Körpermitte zw. Brustkorb u. Becken“]
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Wei|che2 〈f. 19; an Eisen- u. Straßenbahngleisen〉 Vorrichtung zum Abzweigen eines Schienenstrangs ● die \Weichen (richtig, falsch) stellen 〈a. fig.〉 den richtigen, falschen Lebensweg einschlagen [entweder <mnddt. wik „Beutel“ od. zu weichen, urspr. Ausweichstelle in der Flussschifffahrt, später Bez. für die Umstellvorrichtung an Eisenbahngleisen]

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1Wei|che, die; -, -n:
1. <o. Pl.> [mhd. weiche, ahd. weihhī] (selten) Weichheit.
2. [frühnhd. eigtl. = weicher Körperteil] Flanke (1):
dem Pferd die Sporen in die -n drücken.
2Wei|che, die; -, -n [urspr. = Ausweichstelle in der Flussschifffahrt, viell. zu (m)niederd. wīk = Bucht od. zu 2weichen]:
Konstruktion miteinander verbundener Gleise, mit deren Hilfe Schienenfahrzeugen der Übergang von einem Gleis auf ein anderes ohne Unterbrechung der Fahrt ermöglicht wird:
die -n stellen;
die W. war falsch, richtig gestellt;
die -n [für etw.] stellen (die Entwicklung [auf etw. hin] im Voraus festlegen: mit diesem Beschluss hat das Kabinett die -n für die Steuerreform gestellt).

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Weiche,
 
1) Elektronik: Kurzbezeichnung für Frequenzweiche.
 
 2) Lederherstellung: der erste Arbeitsgang, dem konserviertes Hautmaterial in Gerbereien unterworfen wird. Die Häute und Felle werden in Gruben oder rotierenden Fässern mit viel Wasser von anhaftendem Mist, Blut u. Ä. sowie von Konservierungssalz freigewaschen. Dabei gewinnen sie durch Quellung den ursprünglichen Weichheitsgrad zurück. Den Weichflotten zugesetzte Weichhilfsmittel (Alkali, Fermente) halten das Bakterienwachstum in Grenzen und führen schneller den Quellungszustand herbei.
 
 3) Schienenbahnen: umstellbare Gleisverbindung, die Gleiswechsel während der Fahrt ermöglicht. Weichen werden mit elektrischen Weichenantrieben oder von Hand mit einer Drahtzugleitung vom Stellwerk, auf Nebengleisen auch vor Ort durch einen Hebel mit Gegengewicht gestellt. Eine Aufeinanderfolge von Weichen heißt Weichenstraße. Außer Weichen zur Verbindung zweier Gleise gibt es als Kombination von Weiche und Kreuzung einfache und doppelte Kreuzungsweichen. Bei gewöhnlichen Weichen laufen die äußeren Schienen als Backenschienen durch, dazwischen liegen die beweglichen Zungenschienen, die durch Gestänge umgestellt werden können, sodass jeweils eine an der zugehörigen Backenschiene anliegt. Die Spurkränze der Räder werden damit entweder geradeaus oder auf den abzweigenden Strang geleitet. Als Zunge wird das Ende der Schiene so ausgebildet, dass zur Bewegung allein die Elastizität ausreicht (Federzungenweiche); die Zunge kann aber auch getrennt sein und sich in einem Gelenk bewegen (Gelenkzungenweiche). Die innere Schiene beider Gleise muss unterbrochen sein, um die Spurkränze durchzulassen. Das andere Ende der Zungenschiene wird an der Spurlücke abgewinkelt und ein Stück innerhalb des Gleises weitergeführt. Hinter der Lücke sind die beiden Schienen zum Herzstück verbunden. Radlenker entlang der äußeren Schienen führen ein Rad, während das andere die Spurlücke durchläuft. In Hochgeschwindigkeitsweichen wird die Spurlücke durch bewegliche Herzstückspitzen, die wie Weichenzungen bewegt werden, geschlossen. Das abzweigende Gleis wird in der Regel als Teil eines Kreises, zur Verbesserung der Fahrdynamik auch als Parabel oder Klothoide oder als Kombination dieser geometrischen Formen ausgebildet; die zulässige Geschwindigkeit hängt vom Halbmesser ab.

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1Wei|che, die; -, -n [1: mhd. weiche, ahd. weihhī; 2: frühnhd. eigtl. = weicher Körperteil]: 1. <o. Pl.> (selten) Weichheit: Und noch ein anderes Grün war da, an Zartheit und lieblicher W. das Grün des neuen Grases noch weit übertreffend (Th. Mann, Zauberberg 505). 2. Flanke (1): Ich ... spürte weder meine wunde W. (dichter.; Seite) noch meinen geschundenen Hals (Hagelstange, Spielball 124); Der Junge ... hatte die Beine von sich gestreckt, sodass ein neuer Erguss schwarzen Blutes ... an seiner linken W. (dichter.; Seite) seitlich herabrann (Jahnn, Geschichten 135); dem Pferd die Sporen in die -n drücken.
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2Wei|che, die; -, -n [urspr. = Ausweichstelle in der Flussschifffahrt, viell. zu (m)niederd. wīk = Bucht od. zu 2weichen]: Konstruktion miteinander verbundener Gleise, mit deren Hilfe Schienenfahrzeugen der Übergang von einem Gleis auf ein anderes ohne Unterbrechung der Fahrt ermöglicht wird: die -n stellen; die W. war falsch, richtig gestellt; der Waggon war aus der W. gesprungen; *die -n [für etw.] stellen (die Entwicklung [auf etw. hin] im Voraus festlegen): mit diesem Beschluss hat das Kabinett die -n für die Steuerreform gestellt.

Universal-Lexikon. 2012.

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